von Rainer Krüger und Dr. Lisann Eßer, J&K Consulting
Die Verschreibung von medizinischem Cannabis in Deutschland nimmt in den letzten Jahren stetig zu, wodurch Nachfrage und Markt gleichermaßen wachsen. Bei Medizinalcannabis handelt es sich jedoch um Arzneimittel, deren Wirkstoffzusammensetzung und -konzentration von der Genetik der Pflanze abhängen und damit auch – je nach Genetik – eine unterschiedliche Wirkung beim Patienten erzielen.
Durch die Sequenzierung der Genome und den Vergleich der Sequenzen unterschiedlicher Sorten sollen zukünftig charakteristische Gene entschlüsselt und Gendatenbanken angelegt werden. Die Sequenzierung ist ein molekularbiologisches Verfahren, mit der die Nukleotidabfolge des genetischen Codes entschlüsselt werden kann. Mithilfe dieser Technik können Hersteller von Medizinalcannabis bereits vor Beginn der Kultivierung entscheiden, welche Genetik und damit welche Wirkstoffkombination und -konzentrationen der Cannabispflanzen angestrebt werden. Anhand der Sequenzierung der produzierten Pflanzen können die Hersteller ihr Produkt klar definieren und somit eine eindeutige Nachverfolgbarkeit gewährleisten. Darüber hinaus kann durch gezielte Züchtung die Expression bestimmter Gene verstärkt und so die Ausbeute optimiert werden. Die Sequenzierung erzeugt große Mengen produktspezifischer Daten, deren Verwaltung und der Zugriff darauf durch die Blockchaintechnologie gelingen kann.
Dieser Artikel erklärt die Methodik der Sequenzierung von Pflanzengenomen und den Nutzen, der sich daraus für die Hersteller und Patienten ergibt. Es wird beschrieben, wie große Datenmengen aus der Sequenzierung mittels digitaler Instrumente verwaltet werden und sich die daraus ergebenen Potenziale durch die Pharmafirmen nutzen lassen.
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